Museum Wald und Umwelt
Was den Umgang mit der Natur angeht, befindet sich unsere Gesellschaft in einem Lernprozess. Dazu einen Beitrag zu leisten, ist Aufgabe des Museums auf der Ebersberger Ludwigshöhe. Träger der Einrichtung ist die Stadt Ebersberg.
Wie hat der Mensch in der Vergangenheit den Wald genutzt? Wie hat er ihn dabei gewollt oder ungewollt verändert? In welcher Weise tut er das heute und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Zukunft? Diese Fragen bilden den roten Faden, dem das Museum folgt. Ausgangspunkt bildet dabei die Holzbibliothek des Candid Huber. Der Ebersberger Mönch hat vor über 200 Jahren bereits forstwirtschaftliches Wissen auf anschauliche Weise vermitteln wollen und dafür seine unnachahmlichen Holzbücher geschafften.
Passend zum Thema Nachhaltigkeit ist dem Museum die Umweltstation Ebersberger Forst angeschlossen. Seit vielen Jahren steht das Museum mit seiner Umweltstation für hochwertige Museumsarbeit sowie Umweltbildung im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
Die Geschichte des Museums
Die Meilensteine in der Geschichte des Museums:
1975 | Ankauf der Holzbibliothek von Candid Huber von einem Münchner Antiquitätenhändler für 22.000 Mark, welche größtenteils durch Spenden gesammelt wurden. Die Holzbücher wurden dann restauriert. 1979 wurden sie dann das erste Mal ausgestellt. Genauere Informationen zur Holzbibliothek. |
1983 | Der Kultur- und Umweltausschuss des Stadtrats Ebersberg berät über den Vorschlag von Bürgermeister Hans Vollhardt, mit einem „Waldmuseum“ das sog. „Waldsterben“ ins Bewusstsein der Menschen zu rücken. Die Gründung eines Förderkreises wird angeregt. |
1984 | Die Familie Duddek aus Buch, Marktgemeinde Kirchseeon, vermacht der Stadt Ebersberg das sogenannte „Jagerhäusl“, ein altes Blockhaus aus dem 18. Jahrhundert, das in Zukunft gleichermaßen als Exponat und Kern des Museumsbau dienen soll. |
1988 | Der Stadtrat legt die Leitlinien für das geplante Museum fest: Thema wird die Darstellung der Auseinandersetzung des Menschen mit dem Ökosystem Wald anhand der Wirtschafts-, Sozial-, und Kulturgeschichte; Ziel ist auch Sensibilität für das Phänomen „Waldsterben“ zu schaffen Standort: Ludwigshöhe Ebersberg in unmittelbarer Waldnähe Träger: Stadt Ebersberg Architekt: Helmut Mayer, Ebersberg erhält den Auftrag |
1988 | Beginn mit der Sammlung von Exponaten |
1990 | Abbau des Jagerhäusls in Buch und Abtransport auf die Ludwigshöhe nach Ebersberg |
1993 | Erster Spatenstich zum Bau des Museums |
1995 | Originalgetreuer Wiederaufbau des Jagerhäusls auf der Ludwigshöhe |
1999 | Die Umweltstation wird mit maßgeblicher Förderung durch das bayerische Staatsministerium für Umweltfragen gegründet. Die Umweltstation ist für außerschulische Umweltbildung zuständig. |
2002 | Beginn der Arbeit der Initiativgruppe des Förderkreises Museum Wald und Umwelt und Umweltstation Ebersberg |
2003 | März: Der Stadtrat beschließt die Fertigstellung des Museums bis Frühjahr 2004. Der Förderkreis sagt umfassende Unterstützung bei Betrieb, Organisation und Fortentwicklung zu. Mai: Eröffnung des Naturerlebnispfades |
2004 | 15. Mai: Eröffnung des Museum Wald und Umwelt |
2019 | Ab Oktober: Neuer Naturerlebnispfad „Auf dem Wechsel des Ebers“ 18. Dezember: Brand des Museums Wald und Umwelt; Einsatz von 120 Feuerwehrleuten zur Bekämpfung des Brandes |
2020 | Januar: Abtransport und Einlagerung der Exponate |
2021 | Januar: Ausschreibung für die Gestaltung der neuen Dauerausstellung Oktober: Vergabe an das Gestaltungsbüro WEISSRAUM |
2023 | Oktober: Abschluss der Sanierungarbeiten am Museum |
2024 | Beginn Aufbau der Dauerausstellung |
2025 | Voraussichtliche Eröffnung der neuen Dauerausstellung |
Förderkreis
Der Förderkreis des Museums (FöK e. V.) unterstützt seit seiner Gründung in 2006 aktiv Projekte und Sonderausstellungen des Museums und der Umweltstation. Der FöK beteiligt sich mit Beiträgen an Sonderveranstaltungen wie dem Internationalen Museumstag und dem Herbstfest. Finanziell unterstützt der Förderkreis auch Beschaffungen und Aktualisierungen von Ausstellungsmedien und betreibt den Museumsladen.
Literatur über das Museum
Im Museumsladen erhältlich:
- Anne Feuchter-Schawelka, Winfried Freitag und Dietger Grosser, Alte Holzsammlungen. Die Ebersberger Holzbibliothek: Vorgänger, Vorbilder und Nachfolger, Ebersberg 2001
- Landkreis und Kreissparkasse Ebersberg (Hg.), Kloster Ebersberg, Ebersberg 2002. Darin enthalten:
- Stefan Breit, Der Konflikt um die Ebersberger Gemein, S. 371 - 398
- Winfried Freitag, Die drei frühesten Waldordnungen für den Ebersberger Forst, S. 351 - 370
- Rainer Beck, Ebersberg oder das Ende der Wildnis. Eine Landschaftgeschichte, München 2003
Im Buchhandel erhältlich:
- A. Blauert / G. Schwerhoff (Hg.), Kriminalitätsgeschichte, Konstanz 2000 (darin: Winfried Freitag, Das Netzwerk der Wilderei. Wildbretschützen, ihre Helfer und Abnehmer in den Landgerichten um München im späten 17. Jahrhundert, S. 707 - 757)
- Stefan von Below / Stefan Breit, Wald - von der Gottesgabe zum Privateigentum. Gerichtliche Konflikte zwischen Landesherren und Untertanen um den Wald in der frühen Neuzeit, Stuttgart 1998 (darin: Stefan Breit, Die ganze Welt in der Gemain. Ein paradigmatischer Fall aus Bayern, S. 57 - 236)
- Elisabeth Weinberger, Waldnutzung und Waldgewerbe in Altbayern im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert, Stuttgart 2001
Nur in (wissenschaftlichen) Bibliotheken erhältlich:
- Winfried Freitag, Das Museum Wald und Umwelt in Ebersberg, in: Museum aktuell 50 (1999), S. 1979 - 1983
- Winfried Freitag, Zum pädagogischen Ansatz des Museums Wald und Umwelt in Ebersberg, in: Museum heute, Heft 9 (1995), S. 52 -58
- Eva Habel / Stefan Stoelzl, Das Jägerhäusl in Buch, in: Schönere Heimat. Erbe und Auftrag 81 (1992), S. 109 - 115
- Ernst Rohmeder, Der Nonnenraupenfraß 1889/91 und der Wirbelsturm vom 14. Juli. 1894 im Ebersbergerforst, München 1933 (Diss. Uni. München)
- Heinrich Rubner, Der Baumartenwandel in den Forsten der Münchner Schotterebene während der geschichtlichen Zeit, in: Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in München, 44 (1959), S. 9 - 36