Wie lässt sich Natur begreifen?
Statt aus Buchstaben soll die Natur selbst für sich sprechen. Der Ebersberger Mönch, Priester und Waldexperte Candid Huber erstellte Ende des 17. Jahrhundets hölzerne Schatullen in denen Blätter, Samen, Früchte sowie ausgewählte Nutz- und Schädlinge des jeweiligen Baumes präsentiert werden. Diese Schatullen wurden in Buchform gefertigt - jedes Holzbuch eine eigene Baumart.
Die Ebersberger Sammlung umfasst 117 solcher Holzbücher, die zum Teil im Museum ausgestellt und zu bewundern sind. Lange verschollen konnte 1975 die Sammlung für damals 22.000 Mark bei einer Auktion ersteigert werden. Spenden von Bürgern und Betrieben ermöglichten so die „Rückkehr“ der Holzbücher nach Ebersberg.
Seiner Zeit voraus
Candid Huber ist in seiner Zeit höchst anerkannt für sein botanisches Werk und wird mit Preisen und Ehrungen ausgezeichnet.
Bemerkenswert sind seine „Kurzgefasste- “ und schließlich seine „Vollständige Naturgeschichte“ der Holzarten in Bayern, mit denen er seiner Holzbibliothek detailreiche Erläuterungstexte auf insgesamt etwa 600 Seiten hinzufügt. Darin beschreibt Huber nicht nur biologische Eigenschaften und Verwendungsmöglichketen der Bäume, sondern auch den Einfluss durch Schädlinge, Witterung oder Folgen der Übernutzung. Hier lässt sich ablesen, wie sehr Candid Huber bereits in die Denkwelt von komplexen Ökosystemen eingedrungen ist.
Kurzgefasste Naturgeschichte, digitalisiert von der bayerischen Staatsbibliothek:
https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10296049?page=,1
Vollständige Naturgeschichte, digitalisiert von der bayerischen Staatsbibliothek:
https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10228854?page=,1
Radiobeitrag über die Holzbibliothek
Hören Sie hier einen Radiobeitrag auf Bayern2 über die Holzbibliothek Candid Hubers: https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zeit-fuer-bayern/wunderholz-candid-hubers-holzbibliothek-100.html